Skoliose

Skoliose tritt auf, wenn die Wirbelsäule eine abnormale seitliche Krümmung aufweist. Alle Menschen haben eine kleine natürliche Abweichung in der Wirbelsäule, aber wenn diese zu stark ausgeprägt ist, entsteht Skoliose. In einigen Fällen verformt die Krümmung die Wirbelsäule in Form eines "S", in anderen Fällen in Form eines "C".

Die Ursachen der Wirbelsäulenabweichung sind normalerweise unbekannt und variieren je nach Art der Skoliose und den betroffenen Personen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. In Wachstums- und Entwicklungsphasen wie der Kindheit und Jugend verschärft sich die Krümmung in der Regel.

Symptome

In den meisten Fällen verursacht die Skoliose keine weiteren Symptome außer der Krümmung der Wirbelsäule. Die Hauptzeichen beziehen sich eher auf die Unregelmäßigkeiten und Deformitäten der knöchernen Struktur aufgrund der abweichenden Achse, obwohl gelegentlich Symptome auftreten können, die die Lebensqualität des Patienten beeinträchtigen:

- Unterschiedliche Schulter- und Hüfthöhen: Skoliose kann dazu führen, dass eine Schulter oder ein Hüftbereich höher ist als der andere, was zu Deformitäten führt.

- Rückenschmerzen.

- Gefühl einer schweren Rückenmuskulatur: Einige Menschen mit Skoliose können Müdigkeit und Schwere in der Wirbelsäule erleben, wenn sie längere Zeit stehen oder sitzen.

Obwohl die Symptome der Skoliose in der Regel die Lebensqualität nicht erheblich beeinträchtigen, können einige Komplikationen durch diese Erkrankung auftreten:

- Permanente Schmerzen durch den Verschleiß der Wirbel.

- Nervenschäden durch eine unbehandelte Krümmung.

- Geringes Selbstwertgefühl, insbesondere bei Kindern, die gezwungen sind, ein Korsett zu tragen.

- Atemprobleme, die bei schweren Fällen von Skoliose auftreten.

Prävention

Die Prävention der Skoliose erfolgt in erster Linie durch regelmäßige Kinderarztuntersuchungen.

Arten

Es gibt verschiedene Arten von Skoliose, die sowohl durch die Ursache der Abweichung als auch durch die betroffene Person klassifiziert werden können. Daher lassen sich unterschiedliche Klassifikationen nach verschiedenen Faktoren vornehmen:

Nach der Dauer der Erkrankung

- Strukturell: Dies tritt auf, wenn die Wirbelsäule eine permanente Krümmung aufweist. Die häufigste Ursache sind in diesen Fällen Krankheiten, Geburtsfehler, ein Schlag oder eine Infektion.
- Nicht strukturell oder funktionell: Die Wirbelsäule hat eine normale Struktur, leidet jedoch unter einer temporären Krümmung, die durch die richtigen Maßnahmen korrigiert werden kann.

Nach dem Alter des Patienten

Die idiopathische Skoliose ist diejenige, deren Ursachen unbekannt sind. Sie tritt während Phasen schnellen Wachstums und der Entwicklung auf und wird je nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens klassifiziert:

- Kindliche Skoliose: Tritt bei Kindern im Alter von drei Jahren oder weniger auf.

- Jugend-Skoliose: Tritt bei Kindern im Alter von vier bis 10 Jahren auf.

- Adoleszenten-Skoliose: Tritt bei Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren auf.

Nach der Ursache der Erkrankung

In anderen Fällen ist die Ursache der Krümmung der Wirbelsäule bekannt, und es können zwei Arten von Skoliose identifiziert werden:

- Neuromuskuläre Skoliose: Die Krümmung wird durch eine Nervenerkrankung verursacht, die die Muskeln betrifft, wie z.B. Muskeldystrophie, zerebrale Lähmung oder Polio.

- Kongenitale Skoliose: In diesem Fall ist die Wirbelsäule bei der Geburt gekrümmt, was durch eine fehlerhafte Entwicklung der Wirbel oder Rippen des Babys verursacht wird.

Diagnose

Die Entwicklung und Prognose der Skoliose hängt von Faktoren wie der Ursache und dem Grad der Krümmung ab. Bei Kindern entwickelt sich die Skoliose in der Regel problematischer, wenn der Krümmungsgrad größer ist. Personen, deren Skoliose durch eine Krankheit des Nervensystems verursacht wird, benötigen eine umfassende Diagnose, um den Grad der Verkrümmung festzustellen und zu prüfen, ob eine Operation notwendig ist. Die kongenitale Skoliose führt häufig zu Komplikationen und erfordert in der Regel eine oder mehrere Operationen.

Um festzustellen, ob ein Patient an Skoliose leidet, wird der Spezialist verschiedene körperliche Tests durchführen, um den Grad der Krümmung der Wirbelsäule zu überprüfen. In der Untersuchung muss sich der Patient nach vorne beugen, damit die Krümmung sichtbarer wird, was als Adams-Test bekannt ist. Der Arzt überprüft die Schulterhöhe und den Neigungswinkel des Beckens. Zusätzlich zur körperlichen Untersuchung werden Röntgenaufnahmen gemacht, um die Abweichung zu überprüfen, da der Zustand der Wirbelsäule in vielen Fällen schlimmer ist, als er bei einer körperlichen Untersuchung erscheint.

Für die Diagnose kann auch ein Skoliometer verwendet werden, ein gebogenes Niveau mit einer Kugel im Inneren, das auf den Rücken des Patienten gelegt wird, wenn er sich in der Adams-Position beugt. Wenn es ein Ungleichgewicht gibt, bewegt sich die Kugel zu einer Seite.

Behandlungen

Die Behandlung hängt von Faktoren wie dem Schweregrad der Krümmung, der Ursache und dem Alter des Patienten ab. Bei idiopathischer Skoliose ist normalerweise keine Behandlung erforderlich, aber der Spezialist überwacht den Fortschritt.

Wenn die Skoliose bei Kindern im Wachstumsalter auftritt, kann der Arzt das Tragen eines Korsetts empfehlen, um die Wirbelsäule stabil zu halten und eine weitere Krümmung zu verhindern. Ein Korsett oder Orthesen werden in der Regel nicht empfohlen, wenn die Skoliose durch eine Krankheit des Nervensystems verursacht wird.

Wenn die Skoliose sich schnell verschlechtert oder der Krümmungsgrad schwerwiegend ist, kann eine Operation erforderlich sein. In diesen Fällen wird der Chirurg Metallstäbe einführen, um die Wirbel zu fixieren und die Krümmung zu korrigieren. Nach einer solchen Operation muss der Patient für eine Zeit ein Korsett tragen, um plötzliche Bewegungen zu vermeiden, bis die Knochen verheilen.